Zur Ruhe kommen - Neue Wege finden

Systemische Therapie und Beratung

Ein System ist eine aus Elementen bestehende Einheit, die aus mehr als der bloßen Summe dieser Elemente zu verstehen ist.

Es besteht ebenfalls aus der Beziehung dieser Elemente untereinander und zu anderen Systemen.
Diese Wechselwirkungen sind nicht ausschließlich Ergebnis der Eigenschaften der Elemente, sondern ergeben sich auch aus der Beziehung der Elemente untereinander und können etwas Neues entwickeln, das nicht mehr auf die Eigenschaft der Elemente zurückzuführen ist.

Die Systemisch Therapie ist eine psychotherapeutische Fachrichtung, in der systemische Zusammenhänge und interpersonelle Beziehungen in einer Gruppe als Grundlage für die Diagnose und Therapie von seelischen Beschwerden und interpersonellen Konflikten betrachtet werden.
In Österreich ist die Systemische Therapie eine anerkannte und mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechenbare Therapieform (in Deutschland leider noch nicht).

Der klassisch aus der Systemischen Familientherapie entwickelte Ansatz sieht das familiäre System, bzw. das organisatorische System eines Unternehmens als Ressource, auf dem aufbauend das einzelne Mitglied der Gruppe seine Fähigkeiten und Stärken entwickeln, als auch Verhaltensauffälligkeiten entwickeln kann.
Zeigt ein Mitglied der Gruppe psychische oder Verhaltensauffälligkeiten, so wird der Betreffende als Symptomträger für das Gesamtsystem betrachtet. Dies kann sich beispielsweise in typischen privaten Konflikten mit dem Partner, einem auffälligem Kind, oder in immer wiederkehrenden Problemen mit Kunden und Kollegen zeigen.

In Organisationen und Unternehmen sprechen wird von Systemischer Beratung oder Coaching gesprochen, da hier keine pathologischen Krankheitsmerkmale im Vordergrund stehen.
Die Prinzipien und Vorgehensweisen bleiben letztlich die gleichen, doch die Erkenntnisprozesse werden in der Regel im Team öffentlich gemacht.

Systemische Therapie ermöglicht den Beteiligten (mehreren oder dem Einzelnem)
- die Wahrnehmung neuer, bisher unbekannter Perspektiven
- Verständnis für die Haltung der anderen Beteiligten
- die Analyse von Mustern in Kommunikations- und Interaktionsvorgängen

Mir dieser daraus resultierender Zielvorstellung wird der eigentliche, auf Veränderung und Ressourcenkräftigung gerichtete therapeutisch/ beraterische Prozess gesteuert.

Einzelne Module können sein:

- Zirkuläre Fragen, die den Standpunkt Dritter wiedergeben
- Skalenfragen, zur Fokussierung von Unterschieden und Fortschritten
- Wertschätzende Haltung gegenüber zirkulären Ursachen
- Umdeutung (Refraiming) von Verhaltenskontexten
- Paradoxe Intervention (gegenläufige Ratschläge)
- Hausaufgaben zwischen den Sitzungen
- Provokatives Ansprechen möglicher Annahmen
- Gestaltarbeit, die Übersetzung ausgedrückter Emotionen mit dem Körper
- Kognitive Umstrukturierung, Veränderung der Glaubenssätze
- Skulptur, darstellen von Familienbeziehungen als Standbild im Raum
- Familienbrett, darstellen von Familiensituationen mit Figuren
- Genogramm, Soziogramm, die grafische Darstellung der Beziehungen im System



"Was immer ein anderer Mensch sagt, kann uns nicht zu dem machen, als was er uns sieht, solange wir selbst dies nicht zulassen." (Virginia Satir)
Regina Lieschke
Psychotherapeutische Heilpraktikerin